In dicht besiedelten Gebieten wie dem Landkreis Esslingen sind Baugrundstücke oder leerstehende Bestandsimmobilien aller Art nicht nur teuer, sondern schlicht kaum zu finden. Das stellt den Bauherrn vor die schwierige Aufgabe, die große Anzahl von aufzunehmenden Flüchtlingen überhaupt adäquat unterzubringen. Der Anspruch, Integration durch innerstädtische Nachverdichtung und kleine Einheiten zu fördern, ist gewollt und wird so weit wie möglich umgesetzt, aber durch größere Neubauvorhaben wie diese Gemeinschaftsunterkunft für ca. 300 Personen, ergänzt.  

Das Grundstück befindet sich im Gewerbegebiet Sirnau, mit vielen Firmengebäuden aber auch nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten. Die B10 führt in unmittelbarer Nähe am Grundstück vorbei. Das Gebäude reagiert mit seiner Form auf die äusseren Gegebenheiten. Der U-förmige Baukörper schottet sich zum Lärm hin ab und schafft so einen geschützten Innenhof im Zentrum der Anlage. 

Die Verwaltung und die Räumlichkeiten für die Aufnahme liegen direkt am Haupteingang an der Dornierstraße. 

Die kleinste Einheit bildet eine Wohneinheit mit 13 Personen. Dabei sind die Grundrisse so organisiert, dass sich alle Aufenthaltsräume zum geschützten Innenhof orientieren, Bäder und Küchen liegen an der lärmbelasteten  Aussenfassade. Mit seiner weich modulierten Form und vielen Sitzbänken bildet der Innenhof einen Kontrast zur klaren äußeren Form und lädt zum Treffen und Verweilen ein.